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   OLG Karlsruhe, 28.11.2023 - 17 U 415/21   

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https://dejure.org/2023,36729
OLG Karlsruhe, 28.11.2023 - 17 U 415/21 (https://dejure.org/2023,36729)
OLG Karlsruhe, Entscheidung vom 28.11.2023 - 17 U 415/21 (https://dejure.org/2023,36729)
OLG Karlsruhe, Entscheidung vom 28. November 2023 - 17 U 415/21 (https://dejure.org/2023,36729)
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Wird zitiert von ... (3)Neu Zitiert selbst (24)

  • BGH, 26.06.2023 - VIa ZR 335/21

    "Dieselverfahren"; Tatbestandswirkung der Typgenehmigung; unionsrechtliche

    Auszug aus OLG Karlsruhe, 28.11.2023 - 17 U 415/21
    Ein Käufer, der ein Fahrzeug mit dem Motor EA 189 erwirbt, kann sich zur Begründung eines Anspruchs auf Ersatz des Differenzschadens grundsätzlich auf den Erfahrungssatz stützen, dass er den Kaufvertrag zu diesem Kaufpreis nicht geschlossen hätte (vgl. BGH, Urteil vom 26. Juni 2023 - VIa ZR 335/21 -, Rn. 55 ff., juris).

    Den daraus abgeleiteten Schadensersatzansprüchen liegen lediglich unterschiedliche Methoden der Schadensberechnung zugrunde, die im Kern an die Vertrauensinvestition des Käufers bei Kaufvertragsschluss anknüpfen (vgl. BGH, Urteil vom 26. Juni 2023 - VIa ZR 335/21 -, Rn. 45, juris).

    Der Schutz erstreckt sich aber nicht auf das Interesse des Käufers, nicht an dem Vertrag festgehalten zu werden (BGH, Urteil vom 26. Juni 2023 - VIa ZR 335/21 -, Rn. 19 ff., juris; BGH, Urteil vom 26. Juni 2023 - VIa ZR 533/21 -, Rn. 26, juris; BGH, Urteil vom 26. Juni 2023 - VIa ZR 1031/22 -, Rn. 24, juris).

    Dabei kann offenbleiben, ob es sich bei dem mit dem Softwareupdate applizierten Thermofenster um eine unzulässige Abschalteinrichtung im Sinne des Art. 3 Nr. 10, Art. 5 Abs. 2, Satz 1 der VO (EG) 715/2007 handelt (siehe hierzu BGH, Urteil vom 26. Juni 2023 - VIa ZR 335/21 -, Rn. 50 ff., juris mwN).

    Denn Voraussetzung eines Schadensersatzanspruchs nach § 823 Abs. 2 BGB iVm § 6 Abs. 1, § 27 Abs. 1 EG-FGV ist das Vorhandensein der beanstandeten unzulässigen Abschalteinrichtung im Zeitpunkt des Abschlusses des Kaufvertrages (vgl. BGH, Urteil vom 26. Juni 2023 - VIa ZR 335/21 -, Rn. 28, 61, juris; BGH, Urteil vom 10. Juli 2023 - VIa ZR 1119/22 -, Rn. 13, juris).

    Das unionsrechtlich geschützte Interesse, durch den Abschluss eines Kaufvertrags über ein Kraftfahrzeug nicht wegen eines Verstoßes des Fahrzeugherstellers gegen das europäische Abgasrecht eine Vermögenseinbuße im Sinne der Differenzhypothese zu erleiden, ist zwar von § 823 Abs. 2 BGB in Verbindung mit § 6 Abs. 1, § 27 Abs. 1 EG-FGV nach der gebotenen unionsrechtlichen Lesart geschützt (BGH, Urteil vom 26. Juni 2023 - VIa ZR 335/21 -, Rn. 32, juris).

    Auch ohne Kenntnisnahme der vom Fahrzeughersteller ausgegebenen Übereinstimmungsbescheinigung geht der Käufer typischerweise davon aus, dass der Hersteller für das erworbene Fahrzeug eine Übereinstimmungsbescheinigung ausgegeben hat und dass diese die gesetzlich vorgesehene Übereinstimmung mit allen maßgebenden Rechtsakten richtig ausweist (BGH, Urteil vom 26. Juni 2023 - VIa ZR 335/21 -, Rn. 56, juris).

    Dies darzulegen und zu beweisen ist wiederum Sache des Fahrzeugherstellers (BGH, Urteil vom 26. Juni 2023 - VIa ZR 335/21 -, Rn. 57, juris mwN).

    Bereits die Mitteilung der Beklagten vom 22. September 2015 und die Berichterstattung hierüber in den regionalen und überregionalen Printmedien, in Fernsehen und Rundfunk sowie im Internet waren geeignet, einem objektiven Dritten in der Situation des Klägers die Risiken zu verdeutlichen, die der Kauf eines vom Dieselskandal betroffenen Fahrzeugs mit einem Motor des Typs EA 189 mit sich bringen kann (vgl. BGH, Urteil vom 26. Juni 2023 - VIa ZR 335/21 -, Rn. 57, juris).

  • BGH, 10.07.2023 - VIa ZR 1119/22

    "Dieselverfahren"; Haftung des Motorherstellers nach der Entscheidung des EuGH

    Auszug aus OLG Karlsruhe, 28.11.2023 - 17 U 415/21
    Das zeitlich nach Ausstellung der Übereinstimmungsbescheinigung durch den Hersteller bei einem Fahrzeug mit dem Motor EA 189 aufgespielte Softwareupdate kommt als Anknüpfungspunkt für eine Haftung nach § 823 Abs. 2 BGB in Verbindung mit § 6 Abs. 1, § 27 Abs. 1 EG-FGV nicht in Betracht (vgl. BGH, Urteil vom 10. Juli 2023 - VIa ZR 1119/22 -, Rn. 25, juris).

    Das hierauf bezogene Verhalten der Beklagten kann daher nicht mehr als Anknüpfungspunkt einer Haftung der Beklagten im Zusammenhang mit dem Kaufvertragsschluss im Jahr 2019 herangezogen werden, weil das Vorhandensein der beanstandeten Abschalteinrichtung im Zeitpunkt des Abschlusses des Kaufvertrages ohne Rücksicht auf die konkrete Anspruchsgrundlage Bedingung eines deliktischen Schadensersatzanspruchs ist (BGH, Urteil vom 10. Juli 2023 - VIa ZR 1119/22 -, Rn. 13, juris).

    Denn Voraussetzung eines Schadensersatzanspruchs nach § 823 Abs. 2 BGB iVm § 6 Abs. 1, § 27 Abs. 1 EG-FGV ist das Vorhandensein der beanstandeten unzulässigen Abschalteinrichtung im Zeitpunkt des Abschlusses des Kaufvertrages (vgl. BGH, Urteil vom 26. Juni 2023 - VIa ZR 335/21 -, Rn. 28, 61, juris; BGH, Urteil vom 10. Juli 2023 - VIa ZR 1119/22 -, Rn. 13, juris).

    Sie sind damit kein tauglicher Anknüpfungspunkt für eine Haftung des Fahrzeugherstellers nach § 823 Abs. 2 BGB in Verbindung mit § 6 Abs. 1, § 27 Abs. 1 EG-FGV (vgl. BGH, Urteil vom 10. Juli 2023 - VIa ZR 1119/22 -, Rn. 25, juris; OLG München, Beschluss vom 25. Juli 2023 - 34 U 320/23e -, Rn. 2, juris; OLG Braunschweig, Beschluss vom 18. August 2023 - 10 U 77/22 -, Rn. 6, juris; OLG Hamm, Beschluss vom 18. August 2023 - I-13 U 199/21 -, Rn. 21, juris; OLG Dresden, Beschluss vom 18. August 2023 - 3 U 930/23 -, Rn. 35, juris; KG, Beschluss vom 21. August 2023 - 23 U 115/21 -, Rn. 23, juris; OLG Rostock, Beschluss vom 4. Oktober 2023 - 8 U 219/22 -, Rn. 16, juris [jeweils EA 189]).

    Denn das Softwareupdate hat in der Übereinstimmungsbescheinigung keinen Niederschlag gefunden (vgl. BGH, Urteil vom 10. Juli 2023 - VIa ZR 1119/22 -, Rn. 25, juris).

  • BGH, 09.03.2021 - VI ZR 889/20

    Erste Entscheidung zum Software-Update der Volkswagen AG bei einem Kauf nach

    Auszug aus OLG Karlsruhe, 28.11.2023 - 17 U 415/21
    bb) Unabhängig davon scheidet eine Haftung der Beklagten aus §§ 826, 31 analog BGB in Bezug auf die bei Inverkehrbringen des Fahrzeugs installierte Prüfstandserkennungssoftware im Hinblick auf den Zeitpunkt des Kaufvertragsschlusses im März 2019 aus (vgl. nur BGH, Urteile vom 30. Juli 2020 - VI ZR 5/20 - [zu einem Fahrzeug der Marke ...], vom 8. Dezember 2020 - VI ZR 244/20 - [zu einem Fahrzeug der Marke ...], Beschluss vom 9. März 2021 - VI ZR 889/20 - [zu einem Fahrzeug der Marke ...], Urteil vom 23. März 2021 - VI ZR 1180/20 - [zu einem Fahrzeug der Marke ...] und Beschlüsse vom 14. September 2021 - VI ZR 491/20 - [zu einem Fahrzeug der Marke ...] sowie vom 23. September 2021 - III ZR 200/20 - [zu einem Fahrzeug der Marke ...] und Senat, Urteile vom 9. Januar 2020 - 17 U 107/19 - und vom 30. Oktober 2020 - 17 U 296/19 -, sowie Urteil vom 18. Oktober 2022 - 17 U 1010/19 -, jeweils juris).

    (3) Die Verwerflichkeit des Verhaltens der Beklagten setzte sich auch nicht deshalb in lediglich veränderter Form bis zum Abschluss des Kaufvertrages fort (siehe dazu BGH, Beschluss vom 9. März 2021 - VI ZR 889/20 -, Rn. 23 ff., juris), weil das Softwareupdate - wie der Kläger behauptet - fortgesetzt unzulässige Abschalteinrichtungen enthalte.

    Fehlt es hieran, ist der objektive Tatbestand der Sittenwidrigkeit nicht erfüllt (vgl. BGH, Beschluss vom 9. März 2021 - VI ZR 889/20 -, Rn. 28; juris; BGH, Beschluss vom 18. Mai 2021 - VI ZR 486/20 -, Rn. 18, juris mwN).

    Auch dies rechtfertigt den Vorwurf besonderer Verwerflichkeit in der gebotenen Gesamtbetrachtung nicht (vgl. BGH, Beschlüsse vom 9. März 2021 - VI ZR 889/20 -, Rn. 30, juris und vom 18. Mai 2021 - VI ZR 486/20 -, Rn. 19, juris).

  • BGH, 23.11.2021 - VI ZR 839/20

    Haftung eines Automobilherstellers gegenüber dem Käufer in einem sog. Dieselfall

    Auszug aus OLG Karlsruhe, 28.11.2023 - 17 U 415/21
    Für das bewusste Ausnutzen einer diesbezüglichen Arglosigkeit dieser Käufer war damit kein Raum mehr (vgl. BGH, Urteil vom 8. Dezember 2020 - VI ZR 244/20, VersR 2021, 263 Rn. 15; BGH, Urteil vom 30. Juli 2020 - VI ZR 5/20 -, Rn. 37, juris; BGH, Beschluss vom 14. September 2021 - VI ZR 491/20 -, Rn. 11, juris; BGH, Urteil vom 23. November 2021 - VI ZR 839/20 -, Rn. 13, juris).

    (2) Dieser Beurteilung steht nicht entgegen, dass die Ad-hoc-Mitteilung nach Ansicht des Klägers bewusst falsch und unvollständig formuliert (Klageschrift S. 30 ff. = I 30 ff.) gewesen sei (vgl. BGH, Urteil vom 23. November 2021 - VI ZR 839/20 -, Rn. 14, juris).

    Die Grundaussagen der Verlautbarung, so die Einräumung von Unregelmäßigkeiten bei Dieselmotoren des Typs EA 189, die sehr hohe Anzahl der betroffenen Fahrzeuge und die angekündigte Aufklärung, wurden nicht dadurch relativiert, dass es in der Ad-hoc-Mitteilung heißt: "Die beanstandete Software beeinflusst weder Fahrverhalten, [...] noch Emissionen" (so ausdrücklich BGH, Urteil vom 23. November 2021 - VI ZR 839/20 -, Rn. 15, juris; BGH, Urteil vom 23. September 2021 - III ZR 200/20 -, Rn. 20, juris).

  • BGH, 30.07.2020 - VI ZR 5/20

    Schadensersatzklage im sogenannten "Dieselfall" gegen die VW AG bei

    Auszug aus OLG Karlsruhe, 28.11.2023 - 17 U 415/21
    bb) Unabhängig davon scheidet eine Haftung der Beklagten aus §§ 826, 31 analog BGB in Bezug auf die bei Inverkehrbringen des Fahrzeugs installierte Prüfstandserkennungssoftware im Hinblick auf den Zeitpunkt des Kaufvertragsschlusses im März 2019 aus (vgl. nur BGH, Urteile vom 30. Juli 2020 - VI ZR 5/20 - [zu einem Fahrzeug der Marke ...], vom 8. Dezember 2020 - VI ZR 244/20 - [zu einem Fahrzeug der Marke ...], Beschluss vom 9. März 2021 - VI ZR 889/20 - [zu einem Fahrzeug der Marke ...], Urteil vom 23. März 2021 - VI ZR 1180/20 - [zu einem Fahrzeug der Marke ...] und Beschlüsse vom 14. September 2021 - VI ZR 491/20 - [zu einem Fahrzeug der Marke ...] sowie vom 23. September 2021 - III ZR 200/20 - [zu einem Fahrzeug der Marke ...] und Senat, Urteile vom 9. Januar 2020 - 17 U 107/19 - und vom 30. Oktober 2020 - 17 U 296/19 -, sowie Urteil vom 18. Oktober 2022 - 17 U 1010/19 -, jeweils juris).

    Für das bewusste Ausnutzen einer diesbezüglichen Arglosigkeit dieser Käufer war damit kein Raum mehr (vgl. BGH, Urteil vom 8. Dezember 2020 - VI ZR 244/20, VersR 2021, 263 Rn. 15; BGH, Urteil vom 30. Juli 2020 - VI ZR 5/20 -, Rn. 37, juris; BGH, Beschluss vom 14. September 2021 - VI ZR 491/20 -, Rn. 11, juris; BGH, Urteil vom 23. November 2021 - VI ZR 839/20 -, Rn. 13, juris).

    dd) Eine deliktische Haftung der Beklagten wegen Betruges gemäß § 823 Abs. 2, § 31 analog BGB iVm § 263 Abs. 1 StGB scheidet aus (vgl. Senat, Urteil vom 9. Januar 2020 - 17 U 107/19 -, Rn. 43 ff., juris.; ebenso BGH, Urteil vom 30. Juli 2020 - VI ZR 5/20 -, Rn. 17 ff., juris).

  • BGH, 14.09.2021 - VI ZR 491/20

    Vorsätzliche sittenwidrige Schädigung eines Gebrauchtwagenkäufers bei

    Auszug aus OLG Karlsruhe, 28.11.2023 - 17 U 415/21
    bb) Unabhängig davon scheidet eine Haftung der Beklagten aus §§ 826, 31 analog BGB in Bezug auf die bei Inverkehrbringen des Fahrzeugs installierte Prüfstandserkennungssoftware im Hinblick auf den Zeitpunkt des Kaufvertragsschlusses im März 2019 aus (vgl. nur BGH, Urteile vom 30. Juli 2020 - VI ZR 5/20 - [zu einem Fahrzeug der Marke ...], vom 8. Dezember 2020 - VI ZR 244/20 - [zu einem Fahrzeug der Marke ...], Beschluss vom 9. März 2021 - VI ZR 889/20 - [zu einem Fahrzeug der Marke ...], Urteil vom 23. März 2021 - VI ZR 1180/20 - [zu einem Fahrzeug der Marke ...] und Beschlüsse vom 14. September 2021 - VI ZR 491/20 - [zu einem Fahrzeug der Marke ...] sowie vom 23. September 2021 - III ZR 200/20 - [zu einem Fahrzeug der Marke ...] und Senat, Urteile vom 9. Januar 2020 - 17 U 107/19 - und vom 30. Oktober 2020 - 17 U 296/19 -, sowie Urteil vom 18. Oktober 2022 - 17 U 1010/19 -, jeweils juris).

    Hierdurch wurden wesentliche Elemente, die ihr bisheriges Verhalten gegenüber Käufern von Fahrzeugen mit Dieselmotoren der Baureihe EA189 als besonders verwerflich erscheinen ließen, derart relativiert, dass der Vorwurf der Sittenwidrigkeit bezogen auf ihr Gesamtverhalten gegenüber dem Kläger und im Hinblick auf den Schaden, der ihm durch den Abschluss eines ungewollten Kaufvertrags im März 2019 entstanden sein könnte, nicht gerechtfertigt ist (vgl. BGH, Beschluss vom 14. September 2021 - VI ZR 491/20 -, Rn. 8 mwN, juris).

    Für das bewusste Ausnutzen einer diesbezüglichen Arglosigkeit dieser Käufer war damit kein Raum mehr (vgl. BGH, Urteil vom 8. Dezember 2020 - VI ZR 244/20, VersR 2021, 263 Rn. 15; BGH, Urteil vom 30. Juli 2020 - VI ZR 5/20 -, Rn. 37, juris; BGH, Beschluss vom 14. September 2021 - VI ZR 491/20 -, Rn. 11, juris; BGH, Urteil vom 23. November 2021 - VI ZR 839/20 -, Rn. 13, juris).

  • BGH, 18.05.2021 - VI ZR 486/20

    Schadensersatzbegehren gegen den Fahrzeughersteller wegen Verwendung unzulässiger

    Auszug aus OLG Karlsruhe, 28.11.2023 - 17 U 415/21
    Fehlt es hieran, ist der objektive Tatbestand der Sittenwidrigkeit nicht erfüllt (vgl. BGH, Beschluss vom 9. März 2021 - VI ZR 889/20 -, Rn. 28; juris; BGH, Beschluss vom 18. Mai 2021 - VI ZR 486/20 -, Rn. 18, juris mwN).

    Auch dies rechtfertigt den Vorwurf besonderer Verwerflichkeit in der gebotenen Gesamtbetrachtung nicht (vgl. BGH, Beschlüsse vom 9. März 2021 - VI ZR 889/20 -, Rn. 30, juris und vom 18. Mai 2021 - VI ZR 486/20 -, Rn. 19, juris).

  • BGH, 23.09.2021 - III ZR 200/20

    Haftung für unzulässige Abschalteinrichtung für die Abgasreinigung

    Auszug aus OLG Karlsruhe, 28.11.2023 - 17 U 415/21
    bb) Unabhängig davon scheidet eine Haftung der Beklagten aus §§ 826, 31 analog BGB in Bezug auf die bei Inverkehrbringen des Fahrzeugs installierte Prüfstandserkennungssoftware im Hinblick auf den Zeitpunkt des Kaufvertragsschlusses im März 2019 aus (vgl. nur BGH, Urteile vom 30. Juli 2020 - VI ZR 5/20 - [zu einem Fahrzeug der Marke ...], vom 8. Dezember 2020 - VI ZR 244/20 - [zu einem Fahrzeug der Marke ...], Beschluss vom 9. März 2021 - VI ZR 889/20 - [zu einem Fahrzeug der Marke ...], Urteil vom 23. März 2021 - VI ZR 1180/20 - [zu einem Fahrzeug der Marke ...] und Beschlüsse vom 14. September 2021 - VI ZR 491/20 - [zu einem Fahrzeug der Marke ...] sowie vom 23. September 2021 - III ZR 200/20 - [zu einem Fahrzeug der Marke ...] und Senat, Urteile vom 9. Januar 2020 - 17 U 107/19 - und vom 30. Oktober 2020 - 17 U 296/19 -, sowie Urteil vom 18. Oktober 2022 - 17 U 1010/19 -, jeweils juris).

    Die Grundaussagen der Verlautbarung, so die Einräumung von Unregelmäßigkeiten bei Dieselmotoren des Typs EA 189, die sehr hohe Anzahl der betroffenen Fahrzeuge und die angekündigte Aufklärung, wurden nicht dadurch relativiert, dass es in der Ad-hoc-Mitteilung heißt: "Die beanstandete Software beeinflusst weder Fahrverhalten, [...] noch Emissionen" (so ausdrücklich BGH, Urteil vom 23. November 2021 - VI ZR 839/20 -, Rn. 15, juris; BGH, Urteil vom 23. September 2021 - III ZR 200/20 -, Rn. 20, juris).

  • OLG Karlsruhe, 09.01.2020 - 17 U 107/19

    Darlegung der subjektiven Tatbestandsverwirklichung bei einem verfassungsmäßigen

    Auszug aus OLG Karlsruhe, 28.11.2023 - 17 U 415/21
    bb) Unabhängig davon scheidet eine Haftung der Beklagten aus §§ 826, 31 analog BGB in Bezug auf die bei Inverkehrbringen des Fahrzeugs installierte Prüfstandserkennungssoftware im Hinblick auf den Zeitpunkt des Kaufvertragsschlusses im März 2019 aus (vgl. nur BGH, Urteile vom 30. Juli 2020 - VI ZR 5/20 - [zu einem Fahrzeug der Marke ...], vom 8. Dezember 2020 - VI ZR 244/20 - [zu einem Fahrzeug der Marke ...], Beschluss vom 9. März 2021 - VI ZR 889/20 - [zu einem Fahrzeug der Marke ...], Urteil vom 23. März 2021 - VI ZR 1180/20 - [zu einem Fahrzeug der Marke ...] und Beschlüsse vom 14. September 2021 - VI ZR 491/20 - [zu einem Fahrzeug der Marke ...] sowie vom 23. September 2021 - III ZR 200/20 - [zu einem Fahrzeug der Marke ...] und Senat, Urteile vom 9. Januar 2020 - 17 U 107/19 - und vom 30. Oktober 2020 - 17 U 296/19 -, sowie Urteil vom 18. Oktober 2022 - 17 U 1010/19 -, jeweils juris).

    dd) Eine deliktische Haftung der Beklagten wegen Betruges gemäß § 823 Abs. 2, § 31 analog BGB iVm § 263 Abs. 1 StGB scheidet aus (vgl. Senat, Urteil vom 9. Januar 2020 - 17 U 107/19 -, Rn. 43 ff., juris.; ebenso BGH, Urteil vom 30. Juli 2020 - VI ZR 5/20 -, Rn. 17 ff., juris).

  • BGH, 08.12.2020 - VI ZR 244/20

    VW haftet nicht bei Kauf eines Gebrauchtwagens nach Aufdeckung des Dieselskandals

    Auszug aus OLG Karlsruhe, 28.11.2023 - 17 U 415/21
    bb) Unabhängig davon scheidet eine Haftung der Beklagten aus §§ 826, 31 analog BGB in Bezug auf die bei Inverkehrbringen des Fahrzeugs installierte Prüfstandserkennungssoftware im Hinblick auf den Zeitpunkt des Kaufvertragsschlusses im März 2019 aus (vgl. nur BGH, Urteile vom 30. Juli 2020 - VI ZR 5/20 - [zu einem Fahrzeug der Marke ...], vom 8. Dezember 2020 - VI ZR 244/20 - [zu einem Fahrzeug der Marke ...], Beschluss vom 9. März 2021 - VI ZR 889/20 - [zu einem Fahrzeug der Marke ...], Urteil vom 23. März 2021 - VI ZR 1180/20 - [zu einem Fahrzeug der Marke ...] und Beschlüsse vom 14. September 2021 - VI ZR 491/20 - [zu einem Fahrzeug der Marke ...] sowie vom 23. September 2021 - III ZR 200/20 - [zu einem Fahrzeug der Marke ...] und Senat, Urteile vom 9. Januar 2020 - 17 U 107/19 - und vom 30. Oktober 2020 - 17 U 296/19 -, sowie Urteil vom 18. Oktober 2022 - 17 U 1010/19 -, jeweils juris).

    Für das bewusste Ausnutzen einer diesbezüglichen Arglosigkeit dieser Käufer war damit kein Raum mehr (vgl. BGH, Urteil vom 8. Dezember 2020 - VI ZR 244/20, VersR 2021, 263 Rn. 15; BGH, Urteil vom 30. Juli 2020 - VI ZR 5/20 -, Rn. 37, juris; BGH, Beschluss vom 14. September 2021 - VI ZR 491/20 -, Rn. 11, juris; BGH, Urteil vom 23. November 2021 - VI ZR 839/20 -, Rn. 13, juris).

  • BGH, 19.01.2021 - VI ZR 433/19

    Erste BGH-Entscheidung zum Daimler-Thermofenster: Zurückverweisung wegen

  • BGH, 08.12.2021 - VIII ZR 190/19

    Zum sog. Dieselskandal: Ersatzlieferung eines erheblich höherwertigen

  • BGH, 26.06.2023 - VIa ZR 1031/22

    Zum Differenzschaden in "Dieselverfahren" nach dem Urteil des EuGH vom 21. März

  • BGH, 26.06.2023 - VIa ZR 533/21

    Zum Differenzschaden in "Dieselverfahren" nach dem Urteil des EuGH vom 21. März

  • BGH, 16.09.2021 - VII ZR 286/20

    Anspruch gegen die Fahrzeugherstellerin auf Schadensersatz wegen Verwendung einer

  • BGH, 13.01.2022 - III ZR 205/20

    Herstellerhaftung bei Erwerb eines vom Dieselskandal betroffenen Gebrauchtwagens:

  • BGH, 22.02.2022 - VI ZR 934/20

    Schadensersatzanspruch eines Käufers eines Gebrauchtfahrzeugs gegen den

  • BGH, 21.04.2022 - VII ZR 70/21

    Schadensersatz wegen der Verwendung einer unzulässigen Abschalteinrichtung

  • BGH, 19.03.2004 - V ZR 104/03

    Bindung des Berufungsgerichts an die erstinstanzlich getroffenen Feststellungen;

  • BGH, 13.06.2022 - VIa ZR 680/21

    Zur Gewährung von Restschadensersatz bei EU-Reimport im sogenannten Dieselskandal

  • BGH, 23.03.2021 - VI ZR 1180/20

    Ermittlung des Gesamtcharakters in einer Gesamtschau für die Bewertung eines

  • OLG Karlsruhe, 30.10.2020 - 17 U 296/19

    Dieselskandal-Haftung bei Software-Update

  • OLG Karlsruhe, 22.08.2023 - 8 U 271/21

    Haftung eines Pkw-Herstellers für ein Dieselfahrzeug mit Thermofenster;

  • OLG Stuttgart, 28.09.2023 - 24 U 2504/22

    Dieselskandal: Unvermeidbarer Verbotsirrtum über Unzulässigkeit von

  • OLG Karlsruhe, 05.03.2024 - 17 U 43/21
    Selbst wenn die Beklagte bei der Anzeige des allgemeinen Einsatzes eines Thermofensters - nach den einschlägigen Vorschriften auch erforderliche - Angaben zu dessen Einzelheiten unterlassen haben sollte, wäre die Typgenehmigungsbehörde nach dem Amtsermittlungsgrundsatz gemäß § 24 Abs. 1 Satz 1 und 2 VwVfG gehalten gewesen, diese zu erfragen, um sich in die Lage zu versetzen, die Zulässigkeit der Abschalteinrichtung im streitgegenständlichen Fahrzeug zu prüfen (vgl. BGH, Urteil vom 16. September 2021 - VII ZR 286/20 -, Rn. 26 mwN, juris; Senat, Urteil vom 28. November 2023 - 17 U 415/21 -, Rn. 40, juris).

    Vielmehr liegen dem großen Schadensersatz aus § 826 BGB und dem Differenzschaden nach § 823 Abs. 2 BGB iVm § 6 Abs. 1, § 27 Abs. 1 EG-FGV lediglich unterschiedliche Methoden der Schadensberechnung zugrunde, die im Kern an die Vertrauensinvestition des Käufers bei Kaufvertragsschluss anknüpfen (vgl. BGH, Urteil vom 26. Juni 2023 - VIa ZR 335/21 -, Rn. 45, juris; Senat, Urteil vom 28. November 2023 - 17 U 415/21 -, Rn. 27 mwN, juris).

  • OLG Bremen, 16.02.2024 - 2 U 21/21
    Den daraus abgeleiteten Schadensersatzansprüchen liegen lediglich unterschiedliche Methoden der Schadensberechnung zugrunde, die im Kern an die Vertrauensinvestition des Käufers bei Kaufvertragsschluss anknüpfen (BGH, Urteil vom 26. Juni 2023 - VIa ZR 335/21 -, BGHZ 237, 245-280, Rn. 45), so dass die Schadensersatzansprüche einen einheitlichen Streitgegenstand darstellen (vgl. OLG Karlsruhe, Urteil vom 28. November 2023 - 17 U 415/21 -, Rn. 27, juris m.w.N.).

    Denn Voraussetzung für einen Anspruch aus § 823 Abs. 2 BGB in Verbindung mit §§ 6 Abs. 1, 27 Abs. 1 EG- FGV ist das Vorhandensein der beanstandeten unzulässigen Abschalteinrichtung im Zeitpunkt des Abschlusses des Kaufvertrages (vgl. BGH, Urteil vom 10. Juli 2023 - VIa ZR 1119/22 -, Rn. 13, juris; OLG Karlsruhe, Urteil vom 28. November 2023 - 17 U 415/21 -, Rn. 55, juris).

    1 EG-FGV (BGH, Urteil vom 10. Juli 2023 - VIa ZR 1119/22 -, Rn. 25, juris; OLG Karlsruhe, Urteil vom 28. November 2023 - 17 U 415/21 -, Rn. 57, juris).

  • OLG Karlsruhe, 05.03.2024 - 17 U 20/21
    Die Änderung der Klageanträge im Berufungsverfahren im Hinblick auf die neue Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs zum Differenzschaden stellt eine gemäß § 264 Nr. 2 ZPO stets zulässige Antragsänderung dar (Senat, Urteil vom 28. November 2023 - 17 U 415/21 -, Rn. 27 mwN, juris), die nicht den Voraussetzungen des § 533 ZPO unterliegt (vgl. BGH, Urteil vom 19. März 2004 - V ZR 104/03 -, Rn. 25, juris).

    Der Anspruch auf großen Schadensersatz aus § 826 BGB und der Anspruch auf Differenzschadensersatz nach § 823 Abs. 2 BGB iVm § 6 Abs. 1, § 27 Abs. 1 EG-FGV knüpfen jeweils an denselben Sachverhalt an (Senat, Urteil vom 28. November 2023 - 17 U 415/21 -, Rn. 27 mwN, juris).

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